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Channel: Vorurteile – Terminal Y
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Fünf Dinge, die Generation-Y zur Besten und Schlimmsten machen

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Ja, man kann wieder einmal beides haben. Von klein auf vernetzt, im Überfluss erzogen und heute vom Papa finanziert – wer nach 1985 geboren ist, darf sich als Vertreter der “Generation Y” verstehen. Entgegen aller Behauptungen sind Millennials nicht zum Scheitern verdammt. Zumindest nicht, wenn sie sich diesen Dingen bewusst sind.

“Erkenne Dich selbst!”, soll Sokrates gesagt haben. In einem Dschungel aus Vorurteilen sind diese fünf Klischees ebenso verallgemeinernd wie real. Mit der richtigen Perspektive lassen sie sich jedoch in wahre Vorzüge verwandeln.

1. “Wanderlust” oder “Keine Lust auf Verantwortung”.

Manko: “Wanderlust” sei der unwiderstehliche Drang nach Abenteuern, Freiheit, gepackten Campingrucksäcken und Couchsurfing. “Gen-Y”s sind Pioniere darin, den Ernst des Lebens ganz weit hinter sich zu lassen – am liebsten hätte man den Äquator dazwischen. Ist das Verdrängte dann doch unausweichlich (in Form von runden Geburtstagen, heiratenden Geschwistern oder gesperrten Bankkarten), werden Job- und Partnersuche zu Verzweiflungstaten.

Plus: Wir kennen keinen “Status Quo”. Nur weil Eltern und Großeltern in besagtem Heimatdorf geboren und gestorben sind, müssen wir es ihnen nicht gleichtun. Damit die Suche aber nicht zur Flucht wird, sollte man manches mit sich ausmachen. Wie lange möchte ich reisen, mich umsehen, ausprobieren? Was will ich eigentlich finden? Ist die Deadline verstrichen, heißt es: Entscheidungen treffen. Manchmal hilft dabei der Blick nach innen – mehr noch, als jedes Erlebnis da draußen.

2. Work-Life-Balance, bitte. Aber mehr Life als Work, ja?

Manko: Am liebsten will man ja zu Google. Porsche oder Hugo Boss wären als Arbeitgeber auch akzeptabel, aber tiefer sollte man heutzutage nicht zielen. Schließlich gilt es, den so sorgsam erträumten Lebensstil zu finanzieren. Und man möchte reichlich Zeit haben, um den Traum vom Erfolg der Garagenband, dem YouTube-Kanal oder dem eigenen Hipster-Café ausleben zu können.

Plus: Hier hatten unsere Eltern leider recht. “Von nichts kommt nichts,” durften wir uns viel zu oft anhören. Wer wirklich hoch hinaus will, muss den Berg selbst erklimmen. Da helfen Kontakte und Geld, das man nicht selbst verdient hat, nur über die erste Hürde. Der Trick dabei ist der Job selbst: Wirklich mögen, was man da tut. Wissen warum und sich immer wieder dafür entscheiden. Wer durchhält, wird unter Garantie belohnt: Mit einem Office über den Wolken und begnadeter Aussicht – metaphorisch zumindest.

3. Das Leiden der tausend Möglichkeiten.

Manko: Sie ist aufs grausamste erschlagend – die Qual der Wahl. Soll man nun ein revolutionäres Staatsoberhaupt oder ein skrupelloser Unternehmer werden? Oder doch die Freiheit in Indien suchen? Wer so viele Möglichkeiten hat, weiß gar nicht, wo er anfangen soll – und tut es deshalb erst gar nicht.

Plus: Fast noch schmerzhafter als das Dilemma selbst ist die unausweichliche Lösung. Wer auf “das richtige Zeichen” wartet, kann darauf vertrauen, dass er sich etwas vormacht. Wo man anfangen soll? Irgendwo. Nur aus Taten sprechen Erfahrung und Glaubwürdigkeit. Und diese lassen sich in jeden Lebensbereich übertragen.

4. “Ich hab da so ein Autoritätsproblem.”

Manko: Wir sprechen ihn fließend, den neuen Business-Slang. Wir rutschen nur so durch Assessment Center, bestehen auf artgerechtes Management unserer Human Resources und weigern uns, für Unternehmen zu arbeiten, deren Corporate Identity nicht mit unserer harmoniert. Und wir wissen, dass Du nur noch unseren Chefsessel warm hältst.

Plus: Wer etwas erreichen will, muss selbstbewusst sein. Dass man mit Selbstüberhöhung beim Chef auf Granit stößt, sollten auch Millennials nicht aus den Augen verlieren. Auch, wenn man den Eindruck hat, es oft besser zu wissen – mit einer Wagenladung Respekt ist man stets auf der richtigen Seite. Gerade die Kniffe, die keine coolen Namen haben, sind wissenswert – also Ohren auf! “Ich erkenne und schätze Deinen Beitrag,” ist das Mantra für alle Business-Affären.

5. Mit großer Berufung kommt großes Mitteilungsbedürfnis.

Manko: Jede Geschichte ist einzigartig. Die Eigene ist aber ganz besonders. Das Ausmaß an Tragik und Tiefgang, das unseren Alltag zwischen Morgenkaffee und Feierabendbier erfüllt, lässt sich kaum in Worte – oder Bilder – fassen. Versuchen müssen wir es trotzdem, täglich auf mindestens zehn Kanälen. Wer erinnert sich schon an den Moment der Momente, wenn er darüber nie getweetet hat?

Plus: Millennials sind im Netz aufgewachsen. Was unsere Eltern in Workshops lernen mussten, ist für uns wie das kleine Ein-mal-Eins. Tweeten, Bloggen, Posten ist voll unser Ding. Wir finden die richtigen Worte zur richtigen Zeit, wissen genau, was “funktioniert” und was nicht, haben wir doch von klein auf gelernt, uns selbst zu profilieren. Praktisch, wenn man eine Karriere im Marketing anstrebt.

Von Diana Kabadiyski


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